In der Doku der ARD / BR24  „ARD-Thementag: unser Wasser“ vom 16.03.2022 wurde auf die Gesamtsituation der Trinkwasser-Vorkommen in Deutschland, speziell im SO-Bayern eingegangen. Das Global Institute for water security der Staatlichen Universität von Saskatchewan in Cananda stellt fest, dass speziell in den Regionen Lüneburg und im SO-Bayern eine überproportionale Schrumpfung der Grundwasser-Wasservorkommen festgestellt werden kann.

Deutschland verliert entsprechend den Aussagen des Institutes jährlich eine Menge von ca. 2,5 km³ entsprechend 2.500.000.000 m³ (2,5 Mrd. m³) Grundwasser und trocknet langsam aber sicher aus. In den letzten 20 Jahren hat Deutschland Wasser in der Menge des Bodensees verloren.

Quelle Abbildung: https://www.daserste.de/unterhaltung/film/unser-wasser/unser-wasser-trends-in-total-water-storage-102.pdf

Die Untersuchungen ergaben speziell in der Region SO-Bayern eine überproportionale Abnahme des Grundwassers. Mit dem Rückgang des Grundwassers verbunden ist zeitgleich das Absenken des Bodens. Durch das Schrumpfen des ausgetrockneten Bodens kommt es zu Setzungen und zu Schäden an Bauwerken, Häusern und der Infrastruktur.

In der ARD – Dokumentation „Bis zum letzten Tropfen“ wurde eindringlich auf die  Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserbestände hingewiesen.

In ganz Deutschland wird Wasser immer knapper – auch in einigen Regionen in Bayern. Mit dem Klimawandel nimmt die Trockenheit zu.

Das Wasser verschwindet – trocknet Bayern bald aus?

Quelle: ARD-Mediathek

Wie sieht es aktuell hier in unserer Gemeinde aus?

Die Petition der Interessengemeinschaft Edlinger Wasser e.V. wurde am  05.03.2021 durch den Bayerischen Landtag abgelehnt. Die Genehmigung für die Entnahme von 3 Mio. m³ Grundwasser bis zum Jahr 2040 wurde seitens des Wasserwirtschafts-Amtes, des Landratsamtes Rosenheim dem Antragsteller, der Fa. MEGGLE erteilt.

Das Wasserwirtschaftsamt München, Landratsamt München beantwortet solche Anfragen, Genehmigungsanträge wesentlich restriktiver. Anträge der Industrie werden in der Regel mit mehr Auflagen, Begrenzungen gehandhabt. Eine große Entnahme von Grundwasser ohne Rückführung desselben nach thermischer Nutzung in das Grundwasser zurück ist dort undenkbar. Eine Ableitung in den Vorfluter scheidet generell aus.

Der Thementag des Deutschen Fernsehens (ARD) vom 16.03.2022 sollte zum Anlass genommen werden, erneut die Diskussion über eine Entnahme von 3.000.000 m³ Grundwasser aufzunehmen. Durch den Rückgang des Grundwasserspiegels in einigen Bereichen Bayerns kommt es bereits zu Setzungen. Wir können nicht warten, bis Risse in unseren Häusern die Wichtigkeit unserer Forderungen beweisen.

In neuen  Meldungen des BR24 vom, 28.03.2022 wird auf die Bedenken der bayerischen Landwirte, Förster und Winzer hingewiesen. Im März hat es so wenig geregnet, dass die Bedingungen für eine termingerechte Aussaat nicht gegeben sind, die Böden sind zu trocken.

Der trockene Sommer 2018 hat sehr deutlich gezeigt, dass das Wasservorkommen im Edlinger Delta nicht unerschöpflich ist. Ganz im Gegensatz zu geologischen Gutachten ist der Grundwasserspiegel im Edlinger Delta im Sommer 2018 um 1,60 Meter gefallen.

Trotzdem wurde seitens des Landratsamtes Rosenheim der Firma MEGGLE mit dem Hinweis auf ein geplantes Wachstum von 50 % in 20 Jahren eine Entnahmemenge von 3,0 Mio. m³ genehmigt. Entsprechend Informationen der Firma MEGGLE ist ein Einsparungspotential für Wasser auf bis zu ca. 1,8 Mio. m³/a gegeben. Leider wurde in der Genehmigung der Wasserentnahme darauf kein Bezug  genommen, keine Forderung auf eine Reduzierung wie geplant, ausgesprochen.

Das Augenmerk der Interessengemeinschaft Edlinger Wasser e.V. ist nicht das Verbot  der Wasserentnahme durch die Firma MEGGLE. Sie möchte lediglich, dass das kostbare Gut Grundwasser sorgsam verwendet wird und für zukünftige Generationen noch im ausreichenden Maß vorhanden sein wird.

In den kommenden Monaten soll seitens der Gemeinde Edling und der Interessengemeinschaft Edlinger Wasser e.V.  der Grundwasserspiegel kontrolliert und protokolliert werden. In erneuten Ansätzen soll erneut das Gespräch mit der Firma MEGGLE aufgenommen werden, um im Interesse der Fa. MEGGLE und der Interessengemeinschaft die Entnahme des Grundwassers auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.

Das Umweltministerium Bayern unter BM Thorsten Glauber versichert, die Wichtigkeit des Grundstoffes Wasser erkannt zu haben und will jetzt handeln. Wie soll, wie wird dieses Handeln jetzt aussehen? Eine bewährte Taktik der bayerischen Regierung lautet doch schon immer:

„ …. sitzen wir es aus, die werden sich schon wieder beruhigen!“

 
 

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